Corona Pandemie – Auswirkungen auf deutsche Unternehmen
Die Corona Pandemie betrifft viele deutsche Unternehmen auf die eine oder andere Weise. Sind es Behinderungen der Lieferketten oder einer Verminderung der Kaufkraft. Unterdessen können laufende Kosten nicht schnell genug abgebaut werden. Das kann dazu führen, dass bisher erfolgreiche Unternehmen in Finanznot geraten. Wer spürt die Auswirkungen der Corona Pandemie und welche Maßnahmen wurden für Unternehmen und Beschäftigte beschlossen?
In diesem Beitrag behandeln wir folgende Themen:
- Wer spürt die Auswirkungen der Corona Pandemie in Deutschland?
- Welche Sektoren sind von der Corona Pandemie betroffen?
- Welche Maßnahmen werden für Unternehmen und Beschäftigte getroffen?
- Was beinhaltet das Corona Pandemie Schutzschild für Unternehmen und Beschäftigte?
Wer spürt die Auswirkungen der Corona Pandemie in Deutschland?
Rund 63 % der Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe spüren bereits jetzt die negativen Auswirkungen der Corona Pandemie in Deutschland.
76,4 % der betroffenen Unternehmen teilen mit, dass Dienstreisen abgesagt wurden. An enormen Verzögerungen bei Lieferungen von Vorprodukten und Rohstoffen leiden 52,0 % der Unternehmen.
Auch Tochterunternehmen im Ausland sind betroffen.
Welche Sektoren sind von der Corona Pandemie betroffen?
Elektroindustrie: Mit 52 Milliarden Euro ist China der größte ausländische Lieferant für die deutsche Elektroindustrie. Deshalb prognostiziert man ab April gestörte Liefer- und Produktionsketten.
Maschinenbau: Der bereits vor der Corona Pandemie schwächelnde deutsche Maschinenbau fürchtet wegen der Produktionsausfälle in China einen großen Rückschlag. Soweit dies momentan überhaupt festlegbar ist, befürchtet der VDMA-Präsident 2020 ein Produktionsminus von 5 %.
Autoindustrie: Da die Automobilindustrie komplexe internationale Lieferketten hat, spüren diese die Auswirkungen der Corona Pandemie enorm – 80 %Rückgang der Autoverkäufe. Warum? China ist nicht nur ein wichtiger Zulieferer, sondern auch der größte Abnehmer.
Handwerk: Trotz des Baubooms der letzten Jahre, kann es durch die Corona Pandemie zu existenzbedrohlichen Folgen für Unternehmen kommen. Auf dies machte der Zentralverband des Deutschen Handwerks aufmerksam.
Tourismusindustrie: Die Reisewirtschaft wird praktisch von der Corona Welle überrollt. Denn 96 % der Reiseveranstalter sind negativ betroffen. Ebenso das Gastgewerbe mit 79 %.
Luftfahrt: Von Anträgen zur Kurzarbeit bis hin zu Insolvenz-Anträgen ist bei den Fluggesellschaften alles dabei. Durch die radikalen Einschränkungen im Flugverkehr geht man davon aus, dass den Fluggesellschaften weltweit durch die Corona Pandemie bis zu 100 Milliarden Euro verloren gehen.
Welche Maßnahmen werden für Unternehmen und Beschäftigte getroffen?
Die deutsche Bundesregierung hat dieser Tage zugesichert, dass „genug Geld vorhanden sei, um die durch die Corona Pandemie entstandene Krise zu bekämpfen […]“. Dies soll als Schutzschild für Unternehmen und Beschäftigte dienen.
Was beinhaltet das Corona Pandemie Schutzschild für Unternehmen und Beschäftigte?
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Kurzarbeitergeld flexibilisieren
Man möchte nicht, dass „kurzfristige“ Störungen der Handelsströme Beschäftigen den Job kostet. Deshalb sollen die staatlichen Stabilisatoren voll eingesetzt werden.
Diese Voraussetzungen für die Kurzarbeit werden u. a. erleichtert.
- Arbeitsausfälle im Betrieb auf bis zu 10 %.
- Teilweise oder vollständiger Verzicht auf Aufbau negativer Arbeitszeitsalden.
- Kurzarbeitergeld auch für Leiharbeitnehmer.
- Komplette Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit (BA).
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Steuerliche Liquiditätshilfe für Unternehmen
Die Liquidität von Unternehmen soll durch die Möglichkeit zur Stundung von Steuerzahlungen, zur Senkung von Vorauszahlungen und im Bereich Vollstreckung verbessert werden. Die Abstimmung der Länder für die Steuerstundung in Milliardenhöhe für Unternehmen wurde von Bundesministerium für Finanzen eingeleitet.
Konkret bedeutet das also?
Die Stundungsmöglichkeiten sollen erleichtert werden,
- indem der Zeitpunkt der Steuerzahlung hinausgeschoben wird;
- bei geringeren Einkünften will man Steuervorauszahlungen unkompliziert und schnell reduzieren;
- Vollstreckungsmaßnahmen (z. B. Kontopfändungen) werden bis 31.12.2020 ausgesetzt, wenn der Schuldner unmittelbar von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen ist;
- die Generalzolldirektion (Energiesteuer und Luftverkehrsteuer z. B.) und ebenso das Bundeszentralamt für Steuern (Versicherungssteuer und die Umsatzsteuer) wurden angewiesen, gleiche Begünstigungen einzuräumen.
Man dehnt bestehende Programme zu Liquiditätshilfen aus, damit mehr Unternehmen leichter günstige Kredite erhalten.
Das heißt:
- Man lockert Bedingungen für Unternehmerkredite (für Bestandsunternehmen sowie Unternehmen unter 5 Jahren).
- Man erleichtert größeren Unternehmen den Zugang zur Konsortialfinanzierung.
- Nach Einzelfallprüfung erhalten auch Unternehmen mit mehr als 5 Milliarden Euro Umsatz Unterstützung.
- Die Bürgschaftsbanken erhöhen den Höchstbetrag auf 2.5 Mio. Euro.
- Das Großbürgschaftsprogramm (parallele Bund -Länder-Bürgschaften) ist für Unternehmen nun auch außerhalb von strukturschwachen Regionen verfügbar.
- Für Unternehmen mit Finanzierungsschwierigkeiten durch die Corona Epidemie gibt es zusätzliche Sonderprogramme bei der KfW. (Sonderprogramme benötigen noch die Genehmigung der EU-Kommission).
- Der Bund hat Exportkreditgarantien bereitgestellt.