Mitarbeiter Entsendung in die USA – was ist zu beachten?
Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber auch das Land mit den strengsten und bizarrsten Gesetzen weltweit. Für den speziellen Fall der Mitarbeiter Entsendung in die USA sollten Sie sich vorab informieren. In diesem Artikel verschaffen wir Ihnen einen Überblick über gesetzliche Regelungen und Vorraussetzungen.
- Entsendevertrag
- Visa-Kategorien für die Entsendung
- Befähigungsnachweise
- Mindestlöhne
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Unfallversicherung
- Sozialversicherung
Was ist eine Entsendung?
Bei einer Entsendung begibt sich beispielsweise ein deutscher Arbeitnehmer auf Weisung seines Arbeitgebers ins Ausland, um dort ein Werk zu verrichten, das bereits vertraglich festgelegt wurde. Die Aufenthaltsdauer ist begrenzt und darf nicht mehr als fünf Jahre überschreiten.
Was ist ein Entsendevertrag und wovon hängt er ab?
Eines der wichtigsten Dokumente bei der Entsendung von Mitarbeitern ist der Entsendevertrag. Er enthält alle wichtigen Regelungen für den Arbeitnehmer. Wie streng und detailliert der Vertrag ausfällt, hängt von der Dauer des Aufenthalts ab.
Wird ein Mitarbeiter zwischen 6 bis 12 Monaten in die USA entsendet, gilt das als kurzfristige Entsendung.
Als langfristige Entsendung gilt ein Aufenthalt ab 1 bis zu 5 Jahren. Wenn der Aufenthalt in diesen Zeitraum fällt, sollte über eine Versetzung nachgedacht werden.
Welche Visa-Kategorien kommen bei der Entsendung von Mitarbeitern in Frage?
- B-Visum mit Sonderregelung: Diese Regelung erlaubt die Einreise von Personen mit speziellen Kenntnissen. Dieses spezielle Know-How kann für die Montage, Wartung oder Einarbeitung von Maschinen, die aus Deutschland geliefert wurden, notwendig sein. Bauarbeiten zählen nicht dazu.
- L-Visum: Das Visum wird genutzt, um Mitarbeiter innerhalb einer Firmengruppe zu versetzt
- E-Visum: Zählt zu den beliebtesten Arbeitsvisa. Nach dem ersten E-Visa ist das Unternehmen E-registriert. Das bedeutet, dass die nächste Beantragung einfacher und schneller vonstatten geht. Hier die Details.
- H-1B Visum: Mit diesem Visum ist es Personen mit akademischen Abschluss erlaubt, in die USA einzureisen und zu arbeiten. Allerdings ist das Visum extrem limitiert und man muss strenge Kriterien erfüllen.
Welche Punkte müssen vor einer Entsendung in die USA unbedingt abgeklärt sein?
- Wie lange soll der Aufenthalt dauern?
- Wieviele Mitarbeiter werden entsendet?
- Erfüllen die Mitarbeiter die geforderten Qualifikationen?
- Wie lange ist das Unternehmen Teil der Unternehmensgruppe?
- Welche Aufgaben haben die Mitarbeiter in den USA?
- Wie lautet die vertragliche Bindung zum Unternehmen?
- Welchem Staat gehören das Unternehmen und die Mitarbeiter an?
- Wie groß ist das Unternehmen und wo liegt seine Kernkompetenz?
Was gibt es in Sachen Zulassung zu beachten?
Wer in den USA seine Dienstleistung anbieten will, braucht eine Genehmigung.
Insbesondere Architekten, Ingenieure, Elektriker, GWH-Installateure, Schweißer, Bausanierer und noch einige andere brauchen eine Zulassung.
Hat man in Deutschland eine berufsspezifische Zulassung erhalten, kann man diese in den USA anerkennen lassen. Dies ist allerdings abhängig vom Beruf. Manchmal kann eine zusätzliche Prüfung notwendig sein.
Noch dazu sind die Zulassungsvoraussetzungen von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. In manchen Bundesstaaten gibt es nicht mal ein Anerkennungsverfahren. Das bedeutet, es gibt auch keine Zulassung.
Welche Mindestlohn-Regelung gilt bei der Entsendung in die USA?
Die Mindestlöhne sind in jedem Bundesstaat verschieden. Bei Bauprojekten, die bundesstaatlich gefördert werden, müssen die Bauunternehmen ihren Mitarbeitern den Mindestlohn vergleichbarer Bauprojekte aus der Gegend zahlen.
Ab einem Vertragsvolumen von 100.000 US Dollar muss den Mitarbeitern 150 % des Bruttolohns gezahlt werden, wenn sie mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten.
Was sieht der Arbeits- und Gesundheitsschutz bei entsendeten Mitarbeitern in der USA vor?
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz wird über den 29 C.F.R. §1926 geregelt.
Grundsätzlich muss das Arbeitsumfeld die Sicherheit und die Gesundheit des Arbeitnehmers gewährleisten. Arbeitnehmer, die Gefährdungen ausgesetzt sind, müssen dementsprechend geschult und ausgerüstet sein. Verstöße gegen die OSHA-Vorschriften ziehen Strafen nach sich. Absichern kann sich der Auftraggeber nur durch ein niedergelegtes Nachweisdokument.
Welche Versicherungen sind für die Entsendung von Mitarbeitern in die USA notwendig?
In allen Bundesstaaten der USA, ausgenommen Texas, ist es Pflicht eine Unfallversicherung für den Arbeitnehmer abzuschließen. Wie die genaue Zusammensetzung der Unfallversicherung aussieht, gibt jeder Bundesstaat einzeln vor. Im Gegenzug verzichtet der Versicherte auf die Klageerhebung bei Verletzungen, allerdings nur wenn der Auftraggeber keine fahrlässigen Weisungen erteilt hat.
Teilweise müssen bestimmte Versicherungen beim Bauvertragsabschluss bereits vorgewiesen werden.
Dazu zählen beispielsweise:
- Haftpflichtversicherung
- Gebäudeversicherung
- KFZ-Versicherung
- Berufshaftpflichtversicherung
- Wenn notwendig Kreditausfallversicherung
- Produkthaftpflichtversicherung
Was ist das Sozialversicherungsabkommen?
In den USA besteht eine Sozialversicherungspflicht. Jeder Arbeitnehmer muss das Formblatt I-9 ausfüllen. Zuvor muss der Arbeitgeber anhand amtlicher Dokumente Identität und Befähigung überprüfen. Zwischen Deutschland und den USA besteht ein Sozialversicherungsabkommen. Damit sollen doppelte Beitragspflichten ausgeschlossen werden. Voraussetzung ist eine korrekte Entsendung von Mitarbeitern.
Von diesem Abkommen ausgenommen sind:
- Krankenversicherung
- Unfallversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Pflegeversicherung
Welche Dokumente müssen vorgewiesen werden können?
- Formblatt I-9
- Kopie des Passes oder einen in der USA anerkannten amtlichen Ausweis
- Die Kopie der Social Security Number
- Die Kopie des Arbeitsvisums
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